Die Planung der „Kohlenrutsche“ erfolgt im Dialog mit der Baugruppe „Anders Wohnen“. Die Gruppe wurde während der Planungs- und Bauphase begleitet: Partizipative Prozesse in den Planungsprozess integriert und Möglichkeiten der späteren Aneignung in der Planungsphase mitgedacht. Das Haus ist durch eine Vielzahl an kollektiv gestalteten und bespielten Räumen geprägt. Das Haus selbst sowie alle gemeinschaftlichen Flächen werden von der Baugruppe verwaltet und betrieben. Die durchlaufenden Freiraumbänder werden durch vier markante Nachbarschaftsloggien ergänzt. Das gewählte statische System mit tragenden Außenwänden und zwei Kernen erlaubt eine hohe Grundrissflexibilität wobei der Fokus im Bereich der Wohnungen nicht auf Individualisierung, sondern auf der Bereitstellung eines breiten Spektrums an alltagstauglichen Grundrisstypen und deren langfristiger Adaptierbarkeit liegt. Von Kleinstwohnungen bis zu Wohngemeinschaftstypen werden so eine Vielzahl an unterschiedlichen Wohnmodellen möglich. Ein besonderer Fokus wird auf die Integration spezifischer Wohnformen in den Kontext des Gesamtprojekts gelegt (Flüchtlingswohnungen, Wohngemeinschaft für Menschen mit besonderen Bedürfnissen). Die Stiegenhäuser verbinden sich auf der Ebene des Erdgeschoßes und des 5. Stocks zu einem durchgängigen Gemeinschaftsgeschoß.